Muss man erstmal bekommen, dann kann man sich auch über das Design streiten - Sonys momentan schnell vergriffene Playstation 5. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Wer zu Weihnachten eine aktuelle Videospielkonsole unter den Baum stellen will, braucht voraussichtlich viel Geduld – und etwas Glück. Denn zumindest Playstation 5 und Xbox Series X sind derzeit fast immer ausverkauft, neue Ware gibt es nur sporadisch. Besser sieht es bei der Xbox Series S aus, dem schwächeren Schwestermodell der Series X, sowie Nintendos Switch – hier ist meist nur das neue OLED-Modell ausverkauft.

«Keiner der Händler kündigt vorher an, wann er neue Konsolen bekommt», sagt Petra Fröhlich, Chefredakteurin von «Gameswirtschaft.de». «Vorbestellmöglichkeiten oder Wartelisten gibt es auch nur bei wenigen Händlern – und auch da kann man sich schon ausrechnen, dass das bis Weihnachten nichts mehr wird.»

Betrüger nutzen die Lage aus

Anders als etwa Apple haben Sony und Microsoft kaum eigene Vertriebskanäle für ihre Produkte, der Verkauf läuft fast ausschließlich über den Elektronik- und Spielwarenhandel. «Dadurch ist es komplett unvorhersehbar, wann es wo neue Konsolen gibt, und es wird auch nicht angekündigt – was häufig auch nur daran liegt, dass die Händler selbst es nur mit sehr geringem Vorlauf wissen», sagt Fröhlich.

Wer Zeit hat, kann stattdessen klassisch Geschäfte abklappern. Das sei vielversprechender, sagt Fröhlich, manchmal seien da noch einzelne Geräte vorrätig. «Nicht nur in Elektronikmärkten, sondern zum Beispiel auch bei Spielwarenhändlern. Und auch nicht per Telefon, da wird man nur abgewiesen, sondern wirklich im Laden.»

Beim Online-Einkauf gibt es zudem immer die Gefahr, auf Betrüger hereinzufallen. Weil die Konsolen so begehrt sind, schössen die Fake-Shops da «wie Pilze aus dem Boden», so die Expertin. «Am besten nichts überweisen und nicht bei unbekannten Shops einkaufen» rät sie. Misstrauisch werden sollte man vor allem, wenn Händler angeblich auf Hunderten Konsolen sitzen – «das gibt es eigentlich nicht».

Deutlicher Aufschlag beim Privatkauf

Privatverkäufer, die bei Ebay und Co. einzelne Konsolen verkaufen, haben das heiß begehrte Gerät vielleicht tatsächlich vorrätig. Gegen Aufpreis natürlich, üblich sind 600 bis 700 statt der regulären 400 bis 500 Euro. Wem es das wert ist, der kann es dort versuchen – mit gesundem Menschenverstand. «Immer neu und originalverpackt kaufen, mit Händlerrechnung», empfiehlt Fröhlich, «und sich die Konsole auch vorher anschauen, wenn das geht.»